Demut und Arroganz in der Architektur 3

Demzufolge lässt sich in Bezug auf Architektur begründen, dass sie eine nonverbale Autorität, sprich Resonanz, hat, die ihrerseits Macht auf ihre Benutzer ausübt. Die gleichzeitig entstehende Situation sich dieser Resonanz unterwerfen zu müssen, führt uns vor Augen, welche potente Position der Architekturschaffende hat. Diese Macht kann einerseits dazu verwendet werden, sich in repetitiver Weise sein Selbst zu manifestieren, andererseits eine kulturhistorische Identität zu stiften. Dabei wird die Diskrepanz zwischen Schaffenden und Geleitenden deutlich, die durch die abstrahierte Sprache der Architektur geschaffen wird. Diese euklidischen Kommunikation ist für den Laien ein geschlossenes Buch, wodurch es für ihn schwer wird die relevanten Informationen in der Geometrie zu finden. Ebendaher kommt dieses Wissen über das Abstrakte nur dann zum Zuge, wenn die Distanz, zwischen Architekturschaffenden und den in der Architektur Lebenden, abgebaut wird, um nicht zu sagen dekonstruiert wird. Dementsprechend ist es, im Sinne der Vereinfachung, die Aufgabe der Architekten, den Laien an die sprichwörtliche Hand zu nehmen und durch diese Abstraktion zu führen. Insofern kommt man zu einer demokratisierten Architektur mit dem Prinzip der freien und gleichberechtigten Willensbildung.