Die Ethik in der Architektur 3


Schon in den Hochkulturen des vorindustriellen Zeitalters schuf die herrschende Schicht für ihre Rituale Bauwerke mit deren Hilfe sie die Macht und Kontrolle auf das tägliche Leben ausübten. Infolgedessen ließen sie diesen Bauwerken eine potente Position zukommen. Heute würde man dies Instrumentalisierung der Architektur nennen. Nun ist die Frage, ob diese Einflussnahme auf die heutige Gesellschaft überhaupt noch existiert, und wenn Ja, es ein Fortschritt in der kulturhistorischen Entwicklung ist. Des Weiteren kann hinterfragt werden, ob in der eigenen Gemeinschaft in dieser Art und Weise auch heute noch Kontrolle und Macht ausgeübt wird. Der Begriff der Kontrolle wird, wie der Diskurs in der Psychologie und Soziologie zeigt, intensiv behandelt. Die Soziologen Rudolf Maresch und Niels Werber geben zu bedenken, dass, wann immer vom Raum die Rede ist, ob Erlebnisraum, Erfahrungsraum oder Verdichtungsraum, Rückschlüsse auf den Gegenstand selbst selten bleiben. Diesem Zitat folgend wird der Menschen als empathisches Individuum begriffen. Aus diesem Grund muss für ihn der passende Raum gefunden werden, wodurch sich der Ursprung einer gestalterischen Idee in der Hinsicht ändert, dass nur mehr der Mensch selbst, in all seiner Vielfalt, in den Mittelpunkt gerückt wird. Demgemäß muss eine architektonische Vision den heutigen und zukünftigen gesellschaftlichen Bedürfnissen gerecht werden. Dadurch entsteht die Achtung, die die Gesellschaft antreibt, diesen architektonischen Wert auch zu erhalten. Wodurch sich die Forderung nach einer subsidiären Ethik in der Entwurfsidee manifestiert. Insofern ändert sich die Sensibilität des kreativen Formfindungsprozesses dahingehend, dass diese Werte immer mitgedacht werden und somit der einzelne Gedanke ändert. In diesem Zusammenhang ist Alexander Mitscherlich zu erwähnen, der in den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts ein Pamphlet, über „die Unwirtlichkeit unserer Städte“ verfasste.
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